Bulls n' Bears

 

Texter Hinweise VII

3: Die Kürze der Würze

Für die Sätze in Ihrem Schriftgut gilt: je kürzer, umso ausgetüftelter. Die dpa gibt ihren Publizisten resolute Erforderlichkeiten für die Satzlänge: Als ideal eingängig gelten 9 Wörter, 20 Wörter sind die Oberste Grenze des Erwünschten und 30 die Höchstgrenze des Erlaubten. Für Ihren Text besaget das: Lesen Sie sich Ihre Sätze durch.

Berücksichtigen Sie darauf, ob Sie Sätze auffinden, bei denen Sie zehn Inspirationen in einen Satz pfropfen. Und dann unablässig der Reihe nach: Eine Erkenntnis. Punkt. Noch eine Eingebung. Punkt. Wenn Sie die Satzlänge feststellen wollen, helfen Tools, die sie leicht im Internet finden.

4: Nicht zuviel des Guten?

Hilfsverb - mag einen Text munter gestelzt wirken lassen. Erwartungsgemäß sind sie – ökonomisch eingesetzt – ein Kennzeichen der Haltung. Allerdings, zu viel Hilfsverben-Gefälligkeit verwässert. Präferieren Sie die wachsame Betrachtung folgender 'Kandidaten': können, sollen, mögen, möchten, wollen, dürfen, würden usw.

5: Leerwörter: Wohlbeleibte Hülsen für Ihr Schriftgut

Ebenso Füllwörter verhüllen einen Text. Füllwörter sind echte Weichspüler: Bloß keine klare Äußerung! Im Prinzip wollte ich an sich ja auch auf irgendeine Weise zumal nun mal doch irgendetwas sagen… Goethe führte deswegen eine schwarze Aufstellung mitsamt verbotenen Füllwörtern. Machen Sie die Probe: Nutzen Sie die Suchfunktion der Textverarbeitung; scannen Sie Ihren Text auf Füllwörter. Streichen Sie die Füllwörter. Stehen Sie dann noch hinter Ihrer Aussage?

6: Doppelte Verneinung: Sagen Sie Ja – und beileibe nicht kein Nein

Prinzipiell sollten Sie immerfort affirmative Formulierungen auffinden. Kritische Auseinandersetzungen beweisen, dass 48 % der Leser mehr Zeit brauchen, um einen widersprechenden Satz zu begreifen. Die doppelte Negation ist ein Unglück.